Die Schaltflächen unten führen zu den Berichten der Phase 2 "Innovative Wärmepumpensysteme" des "Feldtests Wär- mepumpen". Der Schwerpunkt dieser Praxisuntersuchung liegt bei den LUFT-Wärmepumpen, weil sie in der Phase 1 nur mäßig bis schlecht abschnitten: Keine der untersuchten 12 Wärmepumpen übertraf die notwendige System-Jah- resarbeitszahl SJAZ = 3,0, die notwendig ist, um sie laut der Deutschen Energieagentur in Berlin, des RWE in Essen und des Erneuerbaren-Energien-Wärme-Gesetzes als "energieeffizient" bezeichnen zu können.
Die Ergebnisse der Phase 2 kann man bei
Luft
-Wärmepumpen als "Selters und Sekt" bezeichnen: Zwei arbeiten fast als Kohlestromheizung und drei übertreffen zum ersten Mal das bescheidene Energieeffizienzziel der zuvor genannten Institutionen. Für eine "nennenswerte Energieeffizienz" mit einer SJAZ > 3,5 reicht es aber nicht.
Die viel beworbenen
Luft
-Wärmepumpen mit
kontrollierter Wohnraumlüftung
haben sich in der Praxis nicht bewährt. Das zeigt nicht nur der Bericht über die Wärmepumpennummer 2101 (siehe unten), sondern auch noch zwei weitere Untersuchungen der Agenda-Gruppe in der Phase 1 des „Feldtests Wärmepumpen" (siehe Schlussbericht dort), und zwar:
- Sonderfall 1 (Niedrigenergiehaus): Abluft-Wärmepumpe mit integrierter Warmwasserbereitung und Vorerwärmung
der Umgebungsluft durch die Wohnräume.
Ergebnis: In den zwei Heizperioden betrug die System-Jahresarbeitzahl 2,6 bzw. 2,8.
- Sonderfall 3 (Passivhaus): Luft/Luft - Kompakt-Wärmepumpe mit Vorerwärmung der Luft durch einen 100 m - Erd-
kollektor und Wärmerückgewinnung
Ergebnis: Die System-Jahresarbeitszahl betrug 2,8; nur der Erdkollektor verbesserte die Energieeffizienz auf 3,3.
Bei den
Grundwasser
-Wärmepumpen für größere Wohneinheiten gibt es gegenüber der Phase 1 merkliche Verbes- serungen, weil das Verhältbis der Hilfsleistung der Förderpumpe zur Nennleistung der Wärmepumpe günstiger ist als bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Eine der vier untersuchten Grundwasser-Wärmepumpen bleibt aber noch hinter ihrer Möglichkeit zurück.
Da die
Erdreich
-Wärmepumpen in der Phase 1 am besten abschnitten, 2 von 13 übertrafen sogar die Werbe-Arbeits- zahl von über 4,0, untersuchte die Agenda-Gruppe in der Phase 2 nur zwei. Es handelte sich um eine sog. CO
2 - Erd-
sonden-Wärmepumpe mit variabler Verdichterleistung. Sie kommt über zwei Jahre auf eine System-Jahresarbeitszahl von 5,1 - ein ausgezeichneter Wert! Warum sich mit weniger begnügen, wenn bei Erdreich-Wärmepumpen mehr drin ist? Darüber hinaus erfasste die Agenda-Gruppe noch die Leistungsfähigkeit einer Wärmepumpe mit einem Erdkol- lektor, in dem das Kältemittel direkt verdampft. Mit SJAZ = 4,7 kommt sie auf ein "sehr gut".
Die Ergebnisse von zwei untersuchten
solar-unterstützten
Wärmepumpen betragen beim
Erdkollektor
SJAZ = 5,8, ein Spitzenwert, und beim Hybridkollektor, der die Umwelt- und Solarwärme nutzt, SJAZ = 5,6 - ein "ausgezeichneter" Wert.
Als
Referenz-Wärmerzeuger
dient ein
Erdgas-Brennwertkessel
mit einem Nutzungsgrad von 101,3 % bezogen auf den Heizwert und in Verbindung mit einer solaren Trinkwassererwärmung und Ökostrom 105,6 % (blaue Schaltfläche).
Ein
Wirtschaftlichkeitsvergleich
zwischen Luft- und Ersonden-Wärmepumpen auf der einen Seite und einem modernen Erdgas-Brennwertkessel mit einer solaren Trinkwasseranlage auf der anderen Seite schließt die Phase 2 ab. Bei einer Gesamtkostenbetrachtung, also unter Berücksichtigung nicht nur der Investitionskosten, sondern auch der Betriebs- kosten über die Lebensdauer der Anlagen, schneidet der Erdgaskessel am besten ab, gefolgt von den Erdsonden- Wärmepumpen. Schlusslicht bildet die
Luft-Wärmepumpe
: Sie bringt nicht nur
keine ökologischen
, sondern auch
keine
ökonomischen Vorteile
. Es ist deshalb unverständlich, warum sie nach wie vor eingesetzt wird !